Episode 4: Von Frieden und Zukunft
Die Gnade eines Friedens, der höher ist als alle Vernunft, wünscht sich der Romantiker Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) in seiner ergreifenden Komposition „Verleih uns Frieden gnädiglich“ nach einer Liedstrophe von Martin Luther (1483-1546). Kann Frieden ohne Freiheit sein? Frieden ist ein so großes Wort, das eine Harmonie von allem in Allem ausdrückt! Können wir Menschen bei unserer Sehnsucht nach einem inneren Zustand des Friedens, bei unserem lebenslangen Streben nach Zufriedenheit auf eine göttliche Hilfestellung vertrauen? Was darf ich hoffen? Wann bist du zufrieden? „Wann haben wir genug?“ Wie kaum eine andere Zeit des Jahres lädt uns der vorweihnachtliche Advent dazu ein, inne zu halten und auch ein wenig über die Fragen des Lebens nachzudenken. Wir haben unseren Bogen über die Epochen von 500 Jahren gespannt. Freude - Freiheit - Verantwortung - Werte - Vertrauen - Wandel - Erneuerung - Frieden. Dem möchten wir noch hinzufügen: Welche Zukunft wollen wir? Felix Mendelssohn - Bartholdy (1809 - 1847) Verleih uns Frieden gnädiglich, Choralkantate MWV A 11 Text: Martin Luther Matthias Böhringer (*1982) Wann haben wir genug? Text: Dirk Solte Link: Digitales Wandelkonzert - Teil 4 "Von Frieden und Zukunft"
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Episode 3: „Von Vertrauen und Erneuerung“
Das Vertrauen in sich selbst als Teil der Schöpfung ist ein starkes Fundament für Verantwortung und Kreativität, ein Fundament für die Kultur! Obwohl Heinrich Schütz (1585-1672) den verheerenden Dreißigjährigen Krieg erlebte, der einem Drittel der Bevölkerung das Leben kostete und zu einem fast völligen Zusammenbruch des kulturellen Lebens führte, verdanken wir seinem starken Glauben und Verantwortungsbewusstsein ganz wunderbare Psalmvertonungen wie „Aller Augen warten auf dich, Herre …“. Verantwortung, die in Werten wurzelt, schafft Vertrauen. Handeln, das gegen diese Werte gerichtet ist, führt zu Vertrauensverlust bis hin zur Revolution. Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) setzte im Jahr 1830 der durch Luther 300 Jahre zuvor ausgelösten Kirchen-Revolution mit seiner „Reformations-Sinfonie“ ein Denkmal für Erneuerungsprozesse, die hoffentlich auf einem Weg in eine friedvolle Zukunft wandeln. Heinrich Schütz (1585 - 1672) Aller Augen warten auf Dich, Herre SWV 429 Text: Psalm 145, 15.16 Felix Mendelssohn - Bartholdy (1809 - 1847) 5. Sinfonie in D, op. 107 „Reformation“ - 4. Satz „Ein feste Burg ist unser Gott“ Andante con moto - Allegro vivace - Allegro maestoso Link: Digitales Wandelkonzert - Teil 3 "Von Vertrauen und Erneuerung" Episode 2 „Von Freiheit und Geborgenheit“
Kann die Freude ohne Freiheit sein? Bereits im Vorfeld der bürgerlichen Revolution 1848/49, die das Ende der feudalen Herrschaftsprinzipien dieser Epoche markieren entstand das Volkslied „Auf einem Baum ein Kuckuck“ (1838). Der „Kuckuck“ ist der Geheimcode der gesungenen Stimmen für eine Freiheit, für die man sogar bereit ist, die eigene körperliche Unversehrtheit zu opfern! Robert Schumann bringt in seinem „Ungewitter“ (1849) in sehr eindrücklicher Klangsprache die Empfindung derer zum Ausdruck, die den Machtverlust als Bedrohung haben heraufziehen sehen. Können Freude und Freiheit ohne Verantwortung sein? Ohne Natur kann der Mensch nicht existieren, in ihr sind wir geborgen. Dieses Gefühl beschreibt der große Dichter Eichendorff in seinem „Abschied vom Walde“ (1810) in empfindsamen Versen, die Felix Mendelssohn Bartholdy 1843 in unnachahmlicher Weise vertont hat. Es sind eindrückliche Chorwerke, die uns heute zur Besinnung einladen. Link: Digitales Wandelkonzert - Teil 2 "Von Freiheit und Geborgenheit" Episode 1 „Vom Dunkel ins Licht“
Das "echte" Wandelkonzert in Kraichtal-Gochsheim musste dieses Jahr ausfallen bzw. wurde in die digitale Sphäre verlegt. Das hat uns aber nicht vom Mitwirken abgehalten, und so haben wir zusammen mit dem Chor ProVocal einige Stücke in der wünderschönen Atmosphäre der Münzesheimer Kirche aufgenommen. Das Ergebnis der Session ist jetzt fertig produziert und online verfügbar. Der erste Teil Vom Dunkel ins Licht widmet sich der bekannten Tondichtung "Finlandia" von Jean Sibelius. Das Stück wurde 1899 anlässlich einer Benefizveranstaltung für die Pensionskasse finnischer Journalisten komponiert, die sich zunehmender Gängelung durch die russische Besatzungsmacht ausgesetzt sahen (Finnland gehörte seit 1809 zum Zarenreich). Die Erstaufführung war ein umjubelter Erfolg. Auch wenn die im Stück thematisierte Sehnsucht nach der Befreiung von der Fremderrschaft längst Wirklichkeit geworden ist, erfreut sich "Finlandia" ungebrochener Beliebtheit und gilt noch heute als heimliche Nationalhymne des Landes. Viel Spaß beim gewaltigen Sound von Jean Sibelius' "Finlandia"! Link: Digitales Wandelkonzert - Teil 1 "Vom Dunkel ins Licht" |
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Februar 2023
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